Welche Fallen sollten chinesische Restaurants bei ihrer Expansion ins Ausland vermeiden?

Original: Tina LI | VenturePeakTalk | Beijing China

Zweiter Teil: Navigieren auf dem Schweizer Markt

F: Der häufigste Fehler, den chinesische Marken beim Markteintritt in Europa begehen, besteht darin, dass sie versuchen, ihre inländischen Erfahrungen direkt auf die Märkte in Übersee zu übertragen. Als „westlicher Insider“ mit jahrelanger unternehmerischer Erfahrung, welche Fallstricke sehen Sie bei chinesischen Unternehmern häufig?

A: Für chinesische Marken kann der Eintritt in den Schweizer Markt eine grössere Herausforderung sein als für westliche Unternehmen. Chinesische Unternehmer müssen mehr Zeit und Mühe in die kulturelle Anpassung und den Aufbau von Markenvertrauen investieren. Auch die Sprache spielt eine entscheidende Rolle. Die Schweizer sind sehr empfindlich gegenüber lokalen Sprachen. Während jüngere Menschen mit Englisch gut zurechtkommen, bevorzugen Kunden mittleren Alters im Allgemeinen Deutsch, Französisch oder Italienisch, je nach ihrer Region. Meiner Meinung nach ist die Zusammenarbeit mit lokalen Partnern unerlässlich. Selbst wenn ein Unternehmen in China sehr erfolgreich ist, ist das Geschäftsumfeld in der Schweiz ein ganz anderes. Die Zusammenarbeit mit lokalen Experten hilft, unnötige Trial-and-Error-Phasen zu vermeiden und kritische kulturelle Fehltritte zu verhindern.

Suan Long Kloten

F: Wenn eine chinesische Restaurantmarke über Ihre Plattform in den Schweizer Markt eintreten wollte, welche drei Änderungen würden Sie empfehlen?

A: 

• Authentizität: Viele Schweizer Kunden sind mit den verschiedenen regionalen Küchen Chinas nicht vertraut. Es ist wichtig, ein wirklich authentisches Essenserlebnis zu bieten, anstatt die Gerichte stark zu modifizieren, damit sie den westlichen Erwartungen entsprechen.
• Qualität: Die Schweizer Verbraucher legen grossen Wert auf lokal bezogene, hochwertige Zutaten und erwarten gleichzeitig ein authentisches Geschmacksprofil. Dieses Gleichgewicht ist wichtig, da die Schweizer Gäste bereit sind, für frische, hochwertige Produkte mehr zu bezahlen.
• Kommunikation: Das Bewusstsein für die chinesische Küche zu schärfen ist entscheidend. Dies bedeutet, dass Herkunft, Zutaten und Zubereitungsmethoden sowohl auf der Speisekarte als auch auf der Website der Marke klar erklärt werden müssen, wobei der Schwerpunkt auf der Transparenz der Herkunft der Zutaten liegt.

F: Sehen Sie einen Konflikt zwischen Ihrer Rolle als „Förderer der chinesischen Esskultur“ und als „Geschäftsmann“? Wie bringen Sie diese Rollen unter einen Hut?

A: Ich sehe keinen Konflikt zwischen der Förderung der chinesischen Esskultur und der Führung eines Unternehmens, sie ergänzen sich sogar gegenseitig. Die Förderung der Kultur schafft Möglichkeiten, und der geschäftliche Erfolg lässt die Kultur gedeihen. Vielleicht können Sie mich das in fünf Jahren noch einmal fragen!

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Bleiben Sie dran!